Therapie

Title Color: Green Titel: Therapie Inhalt:

Fachpersonen

Eine Reihe von Fachpersonen können bei psychischen Störungen Hilfe anbieten.

 

Hausarzt/ Hausärztin:

Für viele Personen mit beginnender psychischer Störung ist der*die Hausärzt*in eine gute erste Anlaufstelle. Hier kann beispielsweise abgeklärt werden, ob eine körperliche Ursache vorliegt und was sinnvolle nächste Schritte sein könnten. Sofern Bedarf besteht wird er / sie an einen Facharzt bzw. Fachärztin oder psychologischen Psychotherapeuten bzw. Psychotherapeutin überweisen und verfügt diesbezüglich über hilfreiche Kontakte. Es ist wichtig beim Hausarzt alle Beschwerden, also auch psychische Probleme wie Veränderungen von Stimmung, Antrieb, Ängste oder Substanzprobleme direkt anzusprechen. Darüber hinaus können vor allem Psychotherapeut*innen und Psychiater*innen weiterhelfen.


Psychologische Psychotherapeut*innen:

Ein*e Psycholog*in hat im Rahmen seines*ihres Studiums gelernt, wie menschliches Verhalten Verhalten erklärt und verändert werden kann. Viele Psychologen absolvieren dann noch eine Weiterbildung zum*zur staatlich anerkannten (approbierten) Psychologischen Psychotherapeut*in. Sie arbeiten in Kliniken oder in einer Praxis und sind ausgebildet, Patient*innen mit psychischen Störungen durch psychotherapeutische Verfahren wie bspw. die Kognitive Verhaltenstherapie, jedoch nicht medikamentös zu behandeln.

 

Ärzt*innen für Psychiatrie und Psychotherapie:

Psychiater*innen sind Ärzt*innen, die sich auf die Behandlung psychischer Störungen spezialisiert haben. Sie sind Expert*innen für medikamentöse Behandlung und können helfen, wenn Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen auftreten. Man kann mit der Überweisung eines Hausarztes oder direkt zu einem Psychiater in Behandlung gehen. Viele Psychiater arbeiten in Kliniken, andere in ärztlichen Praxen. Es gibt auch Psychiater und Ärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, die überwiegend psychotherapeutisch arbeiten.
 

Behandlungsformen

  • Psychische Störungen können auf verschiedene Weisen behandelt werden. Bei einer ambulanten Psychotherapie geht ein*e Betroffene*r weiter seinem*ihren Alltag nach und verabredet Einzeltermine (bspw. 50 Minuten, 1x pro Woche) mit dem*der Therapeut*in. Bei einer teilstationären Therapie wird der*die Betroffene stationär im Krankenhaus aufgenommen. Er*sie kommt morgens in die Klinik, nimmt tagsüber am Therapieprogramm teil und geht abends wieder nach Hause. Bei einer vollstationären Therapie nimmt der*die Betroffene ebenfalls tagsüber am Therapieprogramm teil, bleibt aber für einen gewissen Zeitraum (bspw. 6 Wochen) in der Klinik. Manche Kliniken bieten auch stationsäquivalente Behandlungsformen an. Das bedeutet, dass das Therapieprogramm z.B. für ältere Menschen bei den Betroffenen zu Hause stattfindet.

 

  • Sowohl im ambulanten als auch im stationären Setting gibt es auch Gruppenpsychotherapien. Dabei werden mehrere Betroffene in einer Gruppe gemeinsam behandelt. Therapeutisch wirksam sind dabei verschiedene Dynamiken innerhalb der Gruppe, wie bspw. gegenseitiges Verständnis, das Gefühl, mit seinem Problem nicht alleine zu sein oder das Finden gemeinsamer Lösungsstrategien. Die Anzahl als Teilnehmer*innen in einer Gruppe kann variieren, ebenso wie die Häufigkeit der Sitzungen. Ambulant finden sie in der Regel einmal wöchentlich für 90 Minuten statt, im stationären Bereich auch mehrmals pro Woche.

Therapieformen

Neben der räumlichen Unterscheidung können sich die Therapieformen auch in ihrer Art unterscheiden. Die Kosten für vier Methoden der Psychotherapie werden gegenwärtig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen:


Kognitive Verhaltenstherapie: Die kognitive Verhaltenstherapie versucht, an aktuellen Problemen zu arbeiten, Einstellungen und Verhaltensweisen zu verändern und für Probleme konkrete Lösungen zu finden.


Analytische Psychotherapie: In der Analytischen Psychotherapie setzen sich die Betroffenen üblicherweise mit Erfahrungen und Erlebnissen in der Vergangenheit auseinander. So wird versucht, (unbewusste) Auslöser für psychische Beschwerden zu finden. Das können beispielsweise schwierige Beziehungserfahrungen sein.


Tiefenpsychologisch fundierte Therapie: Die Tiefenpsychologisch fundierte Therapie ähnelt der analytischen Therapie, legt ihren Schwerpunkt allerdings stärker auf gegenwärtige Konflikte.


Systemische Therapie: In der Systemischen Therapie liegt ein besonderer Fokus auf den sozialen Beziehungen, vor allem innerhalb der Familie, die eine wichtige Rolle in der Entstehung, Aufrechterhaltung und Bewältigung von psychischen Störungen spielen können.

 

Therapiesuche

Psychiatrische Versorgung


Viele Psychiatrische Kliniken vor Ort bieten sowohl stationäre, teilstationäre als auch ambulante psychiatrische Versorgung an. Um eine Klinik vor Ort zu finden kann man z.B. „Krankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie“ und Wohnort online suchen. Außerdem finden sich auf www.weisse-liste.de entsprechende Fachkrankenhäusern.


Ambulante Psychotherapie


Um einen Platz bei einem*r niedergelassenen Psychotherapeut*in zu finden, kann man direkt bei diesen anfragen. Die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung und die Bundespsychotherapeutenkammer stellen je ein praktisches Tool bereit, um die Therapeut*innen vor Ort zu finden:


https://www.dptv.de/psychotherapie/psychotherapeutensuche/

 

https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/

 

Um möglichst zeitnah einen Termin zu bekommen können die Terminservicestellen der gesetzlichen Krankenkassen helfen. Hier kann man sich melden und die Mitarbeiter*innen haben einen guten Überblick über freie Termine bei Therapeut*innen in der Umgebung. Man erhält zeitnah einen Termin. Der erste Termin findet üblicherweise innerhalb von 35 Tagen statt. Es gibt keinen Anspruch auf ein*e bestimmte*n Psychotherapeut*in.

 

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www.kbv.de/html/terminservicestellen.php

 

Einen guten Wegweiser zur Psychotherapie liefert die Bundespsychotherapeutenkammer.

 

www.bptk.de/wp-content/uploads/2021/08/bptk_patientenbroschuere_2021.pdf