Wenn du bei dir oder Angehörigen ein Abhängigkeitsproblem vermutest, ist als erster Schritt der Gang zu einer örtlichen Suchtberatungsstelle zu empfehlen. Dort erhalten Betroffene und Angehörige zeitnah eine erste Einschätzung zum Vorliegen einer Suchtdiagnose, Informationen über Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten und Unterstützung bei der Aufnahme einer stationären oder ambulanten Suchtbehandlung!
Psychotherapie – sei es im Rahmen einer stationären oder ambulanten Behandlung - kann bei der Behandlung von Suchtverhalten auf mehrere Arten helfen:
Verhaltensänderung: Gemeinsam werden bisherige Konsumerfahrungen analysiert, Risikosituationen abgeleitet und konkrete Strategien erarbeitet, um das Suchtverhalten positiv zu verändern. Hierbei geht es dann vor allem um die Planung von alternativen Verhaltensweisen bei Suchtdruck, Entspannungstechniken und die Entwicklung von Selbstkontrollstrategien.
Ursachenforschung: In der Psychotherapie wird der/die Therapeut/in auchgemeinsam mit dem Patienten die Hintergründe des Suchtverhaltens untersuchen: Wie ist die Sucht entstanden? Hilft das Suchtmittel eventuell dabei bei der Bewältigung von traumatischen Erlebnissen, Beziehungskonflikten oder überfordernden Emotionen?. Durch das Erkennen und Verarbeiten dieser Ursachen können weniger schädliche Bewältigungsmechanismen als Ersatz für das Suchtverhalten abgeleitet und eingeübt werden, die den Schlüssel zur Gesundung darstellen.
Stärkung der Resilienz: Durch psychotherapeutische Interventionen können auch allgemein die Resilienz und die psychische Widerstandskraft gestärkt werden. Hierbei geht es darum, Ressourcen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln, die einen gesunden Umgang mit alltäglichen Herausforderungen ermöglichen und somit das Risiko, wieder zum Suchtmittel zu greifen, senken.
Unterstützung bei Entzug: Ist vor der eigentlichen psychotherapeutischen Behandlung eine Entzugsbehandlung im Krankenhaus notwendig, wird auch bereits psychotherapeutische Unterstützung genutzt um zu helfen belastende Entzugssymptome zu lindern, die Behandlungsmotivation zu stärken und so Betroffene bei der Umstellung auf ein suchtfreies Leben zu begleiten.
Prinzipiell können alle wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren zur Behandlung von Abhängigkeiten eingesetzt werden. Auch spezialisierte Therapieformen wie die Suchttherapie oder die Motivierende Gesprächsführung werden angewendet.
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